Steuerliche Aspekte von UGs

Erfahren Sie alles über Steuerliche Aspekte von UGs: Von der Vereinfachten Buchführung bis hin zu Ausschüttungsmodalitäten. Ihr Leitfaden für eine optimale Ausschüttung.

UG (haftungsbeschränkt): Steuervorteile für Gründer clever nutzen

Die Unternehmergesellschaft, kurz UG, hat sich seit ihrer Einführung 2008 zu einer beliebten Rechtsform für Existenzgründer und Start-ups entwickelt. Kein Wunder, ermöglicht sie doch die Gründung einer haftungsbeschränkten Gesellschaft mit einem Stammkapital von nur einem Euro. Doch welche steuerlichen Besonderheiten gilt es bei der UG zu beachten? Und wie können Gründer die Vorteile optimal für sich nutzen?

In diesem Artikel gehen wir detailliert auf die steuerlichen Aspekte der UG ein. Von der vereinfachten Buchführung über die Besteuerung von Ausschüttungen bis hin zu den Herausforderungen beim Übergang zur "normalen" GmbH beleuchten wir alle relevanten Themen. Unser Ziel ist es, Ihnen einen kompakten Überblick zu geben und wertvolle Tipps für die Praxis an die Hand zu geben.

Vereinfachte Buchführung und Steuererklärung

Ein großer Vorteil der UG liegt in den erleichterten Anforderungen an die Buchführung. Anders als bei der "großen" GmbH kann die Rechnungslegung der UG nach den Vorschriften für Einzelkaufleute erfolgen, sofern bestimmte Schwellenwerte nicht überschritten werden. Das bedeutet konkret: Anstelle einer doppelten Buchführung reicht zunächst eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung aus.

Auch die Steuererklärung gestaltet sich bei der UG in der Regel einfacher als bei anderen Kapitalgesellschaften. Allerdings ist zu beachten, dass die UG dennoch körperschaftsteuerpflichtig ist und entsprechende Voranmeldungen und Jahreserklärungen abgeben muss. Auch die Gewerbesteuer fällt wie bei der GmbH an, wobei die Berechnung jedoch ebenfalls vereinfacht sein kann.

Besteuerung von Gewinnausschüttungen

Genau wie die GmbH unterliegt auch die UG der Körperschaftssteuer in Höhe von 15% zzgl. Solidaritätszuschlag auf ihre Gewinne. Werden diese Gewinne an die Gesellschafter ausgeschüttet, kommt es wie bei der GmbH zu einer Doppelbelastung: Die Ausschüttung unterliegt auf Gesellschafterebene der Abgeltungssteuer in Höhe von 25% zzgl. Soli und ggf. Kirchensteuer.

Um diese Doppelbelastung zu vermeiden, sollten UG-Gesellschafter genau überlegen, ob und in welcher Höhe sie Gewinne entnehmen. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, die Gewinne zunächst im Unternehmen zu belassen und in das Wachstum zu investieren. Auch die Vereinbarung eines Geschäftsführergehalts kann je nach Situation steuerlich vorteilhafter sein als eine Gewinnausschüttung.

Herausforderungen beim Wechsel zur GmbH

Viele Gründer nutzen die UG als Einstieg in die Welt der Kapitalgesellschaften, mit dem Ziel, später in eine "normale" GmbH zu wechseln. Dieser Wechsel ist zwar jederzeit möglich, bringt aber einige steuerliche Herausforderungen mit sich. So sind etwa die Regelungen zur Offenlegung und Prüfung des Jahresabschlusses zu beachten.

Auch die Bewertung des Gesellschaftsvermögens kann Hürden bergen: Werden stille Reserven aufgedeckt, drohen steuerliche Mehrbelastungen. Hier ist es wichtig, frühzeitig die Weichen für einen reibungslosen Übergang zu stellen und die Vor- und Nachteile genau abzuwägen. Eine professionelle Begleitung durch einen spezialisierten Steuerberater kann dabei helfen, teure Fehler zu vermeiden.

Fazit: UG clever nutzen, aber Fallstricke beachten

Die UG bietet gerade für Gründer und junge Unternehmen eine attraktive Möglichkeit, die Vorteile einer Kapitalgesellschaft zu nutzen und gleichzeitig die Kosten und den Aufwand in der Startphase gering zu halten. Doch so verlockend die steuerlichen Vorteile auch sein mögen: Es gilt, genau hinzuschauen und mögliche Fallstricke im Blick zu behalten.

Wer die Besonderheiten der UG kennt und die richtigen Stellschrauben bedient, kann die Steuerlast jedoch effektiv optimieren und wertvolle Liquidität im Unternehmen halten. Eine sorgfältige Planung der Gewinnverwendung, die Nutzung von Freibeträgen und eine vorausschauende Vorbereitung des Wechsels zur GmbH sind dabei wichtige Bausteine für den Erfolg.

Mit der richtigen Strategie und der Unterstützung erfahrener Berater lässt sich die UG so zu einem wertvollen Sprungbrett für die unternehmerische Zukunft machen - und steuerlich voll durchstarten.

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