Logistik & Transport verkaufen

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Marktausblick für Verkäufer in der Logistikbranche

Die Logistik- und Transportbranche befindet sich in einer Phase tiefgreifender Veränderungen, die für Unternehmensverkäufer sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Mit einem jährlichen Umsatz von etwa 293 Milliarden Euro und über 3,3 Millionen Beschäftigten gehört der Logistiksektor zu den tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft. Diese wirtschaftliche Bedeutung spiegelt sich auch in einem aktiven M&A-Markt wider.

Für Verkäufer ist die aktuelle Marktlage überwiegend positiv. Die anhaltende Konsolidierung der Branche sorgt für eine rege Nachfrage nach etablierten Unternehmen, besonders von strategischen Käufern, die ihre Marktposition stärken oder ihr Dienstleistungsportfolio erweitern möchten. Gleichzeitig zeigen Private-Equity-Investoren zunehmendes Interesse an der Logistikbranche, da sie Potenzial für Wertsteigerung durch Digitalisierung und Prozessoptimierung erkennen.

Der demografische Wandel verstärkt den Trend zu Unternehmensverkäufen. Nach Schätzungen des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) steht in den nächsten fünf Jahren bei rund einem Fünftel aller Logistikunternehmen eine Nachfolgeregelung an. Viele Inhaber erreichen das Rentenalter, während die innerfamiliäre Nachfolge immer seltener gelingt. Dies eröffnet Verkaufschancen, erfordert aber auch eine frühzeitige und sorgfältige Planung des Exits.

Die Bewertungen für Logistikunternehmen variieren je nach Geschäftsmodell, Spezialisierungsgrad und Zukunftsperspektiven. Während klassische Transportbetriebe typischerweise mit dem 4- bis 5-fachen des EBITDA bewertet werden, können spezialisierte Logistikdienstleister oder Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen deutlich höhere Multiplikatoren von 6 bis 8 erzielen. Besonders gefragt und entsprechend höher bewertet sind aktuell Unternehmen mit Kompetenzen in E-Commerce-Logistik, Kontraktlogistik, Healthcare-Logistik oder nachhaltigen Transportlösungen.

Optimale Vorbereitung Ihres Unternehmens auf den Verkauf

Der Verkauf eines Logistikunternehmens ist ein komplexes Projekt, das idealerweise zwei bis drei Jahre vor dem geplanten Exit beginnen sollte. Eine strukturierte Vorbereitung erhöht nicht nur die Attraktivität für potenzielle Käufer, sondern maximiert auch den erzielbaren Verkaufspreis.

Strategische Positionierung schärfen

Vor dem Verkauf sollten Sie die strategische Positionierung Ihres Unternehmens kritisch überprüfen und gegebenenfalls schärfen:

Eine klare Spezialisierung auf bestimmte Branchen, Regionen oder Dienstleistungen macht Ihr Unternehmen für strategische Käufer attraktiver als ein "Gemischtwarenladen" ohne erkennbares Profil. Analysieren Sie Ihr Geschäftsmodell und verstärken Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale.

Die Reduktion von Abhängigkeiten erhöht den Unternehmenswert erheblich. Ein ausgewogenes Kundenportfolio ohne dominante Einzelkunden (idealerweise sollte kein Kunde mehr als 15% des Umsatzes ausmachen) reduziert Risiken und macht das Unternehmen attraktiver.

Investitionen in Zukunftstrends wie umweltfreundliche Flotten, Digitalisierung oder Mehrwertdienste können den Verkaufspreis deutlich steigern. Sie signalisieren Käufern Zukunftsfähigkeit und Innovationsbereitschaft.

Geschäftsbetrieb optimieren

Die Optimierung des operativen Geschäfts vor dem Verkauf zahlt sich direkt in einer höheren Bewertung aus:

Eine Bereinigung der Kostenstruktur und die Steigerung der operativen Effizienz verbessern die Margen und damit den EBITDA, der meist die Basis für die Preisfindung bildet. Achten Sie besonders auf Kraftstoffeffizienz, optimale Routenplanung und Auslastung.

Die Dokumentation und Standardisierung von Prozessen macht Ihr Unternehmen weniger abhängig von einzelnen Personen und erleichtert die Übernahme. Besonders wichtig sind dokumentierte Prozesse in Disposition, Kundenmanagement und Qualitätssicherung.

Investitionen in die Flottenmodernisierung sollten selektiv vorgenommen werden. Während ein gepflegter, technisch einwandfreier Fuhrpark den Wert steigert, sollten größere Investitionen kurz vor dem Verkauf mit Blick auf den Return on Investment kritisch geprüft werden.

Finanzsituation optimieren und transparenter gestalten

Eine transparente, nachvollziehbare Finanzsituation erhöht das Vertrauen potenzieller Käufer und vereinfacht die Due Diligence:

Die klare Trennung von betrieblich und privat veranlassten Ausgaben ist besonders in inhabergeführten Unternehmen wichtig. Bereinigen Sie die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung von nicht betriebsnotwendigen Vermögenswerten und Aufwendungen.

Die Optimierung des Working Capital durch effizientes Forderungsmanagement und Bestandsoptimierung verbessert die Finanzkennzahlen und reduziert den Kapitalbedarf für den Käufer.

Eine professionelle, auf kaufmännischen Prinzipien basierende Buchführung und Kostenrechnung mit klaren Leistungskennzahlen (KPIs) erleichtert die Unternehmensbewertung und Due Diligence erheblich.

Rechtliche und vertragliche Situation klären

Die rechtliche Prüfung und Bereinigung potenzieller Probleme sollte frühzeitig erfolgen:

Verträge mit Schlüsselkunden und Subunternehmern sollten geprüft und gegebenenfalls verlängert oder neu verhandelt werden. Besonders wichtig ist die Klärung der Übertragbarkeit bei einem Eigentümerwechsel.

Die Prüfung und Aktualisierung von Lizenzen, Genehmigungen und Zertifizierungen stellt sicher, dass keine regulatorischen Hindernisse den Verkaufsprozess belasten.

Eine sorgfältige Analyse und Dokumentation von Haftungsrisiken, laufenden Rechtsstreitigkeiten oder behördlichen Verfahren ermöglicht eine proaktive Lösung potenzieller Probleme vor dem Verkauf.

Werttreiber und Faktoren zur Maximierung des Verkaufspreises

Als Verkäufer sollten Sie die spezifischen Werttreiber in der Logistikbranche kennen und gezielt optimieren, um den Unternehmenswert zu maximieren:

Kundenbeziehungen und Vertragsgestaltung

Langfristige, vertraglich abgesicherte Kundenbeziehungen sind einer der wichtigsten Werttreiber für Logistikunternehmen:

Mehrjährige Rahmenverträge mit Schlüsselkunden erhöhen die Planungssicherheit und damit den Unternehmenswert erheblich. Versuchen Sie, wichtige Verträge vor dem Verkauf zu verlängern oder neu zu verhandeln.

Ein breites Kundenportfolio aus verschiedenen Branchen reduziert Abhängigkeiten und macht das Unternehmen krisenresistenter. Diversifizieren Sie Ihre Kundenbasis, ohne den Fokus auf Ihre Kernkompetenzen zu verlieren.

Die Qualität der Kunden hinsichtlich Bonität, Zahlungsmoral und Wachstumspotenzial beeinflusst direkt die Attraktivität Ihres Unternehmens. Ein Kundenstamm aus wachstumsstarken oder krisenresistenten Branchen wie Pharma, Lebensmittel oder E-Commerce ist besonders wertvoll.

Kompetentes und stabiles Team

In Zeiten des Fachkräftemangels stellt ein qualifiziertes, loyales Team einen erheblichen Wert dar:

Die langfristige Bindung von Schlüsselmitarbeitern, insbesondere in der Disposition, im Vertrieb und im Management, sollte aktiv gefördert werden. Beteiligungsmodelle, Bonussysteme oder langfristige Arbeitsverträge können hier helfen.

Ein systematisches Wissensmanagement sichert das oft personengebundene Know-how und macht es für den Käufer zugänglich. Dokumentieren Sie wichtige Kundenkontakte, Preisverhandlungsstrategien und operative Besonderheiten.

Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter steigern die Qualifikation und Flexibilität des Teams und machen das Unternehmen zukunftsfähiger.

Modernisierung und Digitalisierung

Die technologische Ausstattung und der Digitalisierungsgrad beeinflussen maßgeblich die Bewertung eines Logistikunternehmens:

Moderne Transport-Management-Systeme (TMS) und Telematiklösungen ermöglichen effizientere Prozesse und bessere Auslastung. Investitionen in diese Bereiche zahlen sich oft direkt in höheren Margen und damit einem höheren Verkaufspreis aus.

Die Integration Ihrer IT-Systeme mit Kundenplattformen stärkt die Kundenbindung und schafft Wettbewerbsvorteile. API-Schnittstellen zu Kundensystemen oder EDI-Verbindungen sind besonders wertvoll.

Datenanalysefähigkeiten und digitales Know-how werden zunehmend zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Bauen Sie Kompetenzen in der Auswertung von Betriebsdaten, Routenoptimierung und Kostenanalyse auf.

Nachhaltige und umweltfreundliche Ausrichtung

Angesichts verschärfter Umweltauflagen und steigender Kundenanforderungen wird Nachhaltigkeit zunehmend wertrelevant:

Investitionen in moderne, emissionsarme Fahrzeuge (Euro 6, Elektro, LNG/CNG) können trotz höherer Anschaffungskosten den Unternehmenswert steigern. Sie reduzieren nicht nur laufende Kosten, sondern entsprechen auch den wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen vieler Auftraggeber.

Die Implementierung und Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen (ISO 14001) und die Teilnahme an Nachhaltigkeitsinitiativen signalisieren Zukunftsorientierung.

Die Entwicklung und Dokumentation einer Nachhaltigkeitsstrategie mit klaren CO2-Reduktionszielen wird von vielen Käufern positiv bewertet, da Nachhaltigkeit zunehmend zu einem wirtschaftlichen Faktor wird.

Professionelle Unternehmensbewertung in der Logistikbranche

Eine realistische Unternehmensbewertung ist die Grundlage für erfolgreiche Verkaufsverhandlungen. In der Logistikbranche kommen verschiedene Bewertungsmethoden zum Einsatz, die je nach Unternehmenstyp unterschiedlich gewichtet werden:

Ertragswertverfahren und Multiplikatormethode

Die gängigsten Bewertungsverfahren in der Logistikbranche basieren auf dem Ertragspotenzial:

Die Multiplikatormethode mit EBITDA-Multiplikatoren zwischen 4 und 8 ist in der Praxis am weitesten verbreitet. Klassische Transportbetriebe werden typischerweise mit dem 4- bis 5-fachen des EBITDA bewertet, spezialisierte Logistikdienstleister oder Kontraktlogistiker mit dem 5- bis 7-fachen, und digitale oder technologiebasierte Logistikunternehmen können auch höhere Multiplikatoren erzielen.

Die Anwendung branchenüblicher EBITDA-Multiplikatoren erfordert eine sorgfältige Bereinigung des EBITDA um einmalige oder nicht betriebsnotwendige Aufwendungen und Erträge sowie eine Anpassung eines eventuell nicht marktgerechten Unternehmerlohns.

Für eine fundierte Bewertung sollten idealerweise mehrere Methoden kombiniert und durch Plausibilitätsprüfungen ergänzt werden. Die Unterstützung durch einen branchenerfahrenen M&A-Berater ist hier besonders wertvoll.

Substanzwertverfahren und Asset-Bewertung

Insbesondere bei transportorientierten Unternehmen mit hohem Anlagevermögen spielt auch der Substanzwert eine wichtige Rolle:

Der Fuhrpark als oft größter Vermögenswert muss realistisch bewertet werden. Hierbei sind Faktoren wie Alter, Zustand, Laufleistung und Marktsituation zu berücksichtigen. Eine unabhängige Bewertung durch Fachleute kann Streitigkeiten vermeiden.

Bei Logistikimmobilien (Lagerhallen, Umschlagplätze) können erhebliche stille Reserven bestehen, besonders in Ballungsräumen mit knappen Logistikflächen. Eine professionelle Immobilienbewertung ist hier ratsam.

Die Bewertung von Sachanlagen sollte auch Aspekte wie technische Modernität, Effizienz und Umweltverträglichkeit berücksichtigen, da diese den wirtschaftlichen Wert maßgeblich beeinflussen.

Berücksichtigung immaterieller Werte

Neben den materiellen Assets gewinnen immaterielle Werte in der Logistikbranche zunehmend an Bedeutung:

Kundenbeziehungen und Verträge, besonders langfristige Rahmenverträge mit namhaften Kunden, stellen einen erheblichen Wert dar, der in die Bewertung einfließen sollte.

Know-how und spezialisierte Kompetenzen, etwa in der Gefahrgutlogistik, Pharmalogistik oder im intermodalen Verkehr, können einen Wertzuschlag rechtfertigen.

IT-Systeme, digitale Plattformen oder selbstentwickelte Software für spezifische logistische Anforderungen stellen zunehmend wichtige Wertkomponenten dar.

Der Verkaufsprozess – Schritte zum erfolgreichen Exit

Der Verkauf eines Logistikunternehmens folgt einem strukturierten Prozess, der bei guter Vorbereitung zu einem optimalen Ergebnis führt:

Vorbereitung und Timing

Die gründliche Vorbereitung ist entscheidend für einen erfolgreichen Verkauf:

Die Erstellung eines überzeugenden Verkaufsexposés oder Information Memorandum (IM) ist der erste Schritt. Dieses sollte neben den Finanzkennzahlen auch die Alleinstellungsmerkmale, Zukunftspotenziale und strategischen Vorteile Ihres Unternehmens hervorheben.

Die Wahl des optimalen Verkaufszeitpunkts berücksichtigt sowohl persönliche Faktoren des Verkäufers als auch Marktzyklen. In der Logistikbranche ist der Verkauf aus einer Position der Stärke heraus ratsam – etwa nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr oder nach dem Gewinn bedeutender Neukunden.

Die vorbereitende Selbst-Due-Diligence identifiziert Schwachstellen oder Risiken und ermöglicht deren Behebung vor Beginn des offiziellen Verkaufsprozesses. Dies reduziert das Risiko von Preisabschlägen oder gar dem Scheitern der Transaktion in späteren Phasen.

Käufersuche und Ansprache

Die gezielte Suche nach geeigneten Käufern erhöht die Erfolgschancen und den erzielbaren Preis:

Die Definition des idealen Käuferprofils hilft, die Suche zu fokussieren. In der Logistikbranche kommen verschiedene Käufergruppen in Frage – von strategischen Käufern (größere Logistikunternehmen, Wettbewerber, vor- oder nachgelagerte Unternehmen der Lieferkette) über Finanzinvestoren bis hin zu Management-Buy-In-Kandidaten.

Die diskrete Ansprache potenzieller Käufer unter Wahrung der Vertraulichkeit ist besonders in der Logistikbranche wichtig, um Kunden und Mitarbeiter nicht zu verunsichern. Ein erfahrener M&A-Berater kann hier wertvolle Dienste leisten.

Die Durchführung eines strukturierten Bieterverfahrens kann bei attraktiven Unternehmen den Verkaufspreis steigern. Besonders spezialisierte Logistikunternehmen oder Betriebe mit starker regionaler Marktposition können für mehrere Interessenten attraktiv sein.

Due Diligence und Verhandlung

In dieser Phase wird das Unternehmen intensiv geprüft und der Verkaufspreis verhandelt:

Die professionelle Begleitung der Due Diligence erleichtert den Prozess und minimiert Risiken. Ein gut vorbereiteter Datenraum mit allen relevanten Unterlagen beschleunigt die Prüfung und schafft Vertrauen bei den Käufern.

Die Verhandlungsführung sollte strategisch geplant und möglichst von erfahrenen Beratern unterstützt werden. Neben dem Kaufpreis sind auch Zahlungsmodalitäten, Garantien, Wettbewerbsverbote und die zukünftige Rolle des Verkäufers wichtige Verhandlungspunkte.

Die Strukturierung des Deals als Asset Deal oder Share Deal hat erhebliche steuerliche und rechtliche Implikationen und sollte sorgfältig geplant werden. In der Logistikbranche sind beide Modelle verbreitet, wobei strategische Käufer oft den Asset Deal bevorzugen, um gezielt Assets und Verträge zu übernehmen.

Vertragsgestaltung und Closing

Die finale Phase umfasst die rechtliche Umsetzung und den Abschluss der Transaktion:

Die sorgfältige Gestaltung des Kaufvertrags unter Berücksichtigung branchenspezifischer Aspekte ist entscheidend für einen reibungslosen Übergang. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Regelungen zu Gewährleistungen, Haftungsrisiken und die Übertragung von Lizenzen und Verträgen.

Die Planung der Unternehmensübergabe sollte frühzeitig beginnen und klare Zeitpläne und Verantwortlichkeiten festlegen. Eine geordnete Übergabe ist besonders in der personalintensiven und kundenorientierten Logistikbranche wichtig.

Die Kommunikationsstrategie gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten sollte sorgfältig geplant werden. Eine offene, positive Kommunikation kann Unsicherheiten reduzieren und die Kontinuität des Geschäftsbetriebs sichern.

Steuerliche und rechtliche Gestaltung des Unternehmensverkaufs

Die steuerliche Optimierung kann den Nettoerlös aus dem Unternehmensverkauf erheblich steigern und sollte frühzeitig geplant werden:

Steuerliche Optimierungsmöglichkeiten

Verschiedene steuerliche Gestaltungsoptionen können den Verkaufserlös optimieren:

Die Wahl zwischen Asset Deal und Share Deal hat erhebliche steuerliche Auswirkungen. Während der Share Deal oft für den Verkäufer vorteilhafter ist, bevorzugen Käufer häufig den Asset Deal. Ein Kompromiss kann über die Kaufpreisgestaltung erreicht werden.

Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften können Freibeträge nach § 16 EStG und ermäßigte Steuersätze genutzt werden. Unternehmer über 55 Jahre profitieren unter bestimmten Voraussetzungen von zusätzlichen Vergünstigungen.

Die Umwandlung in eine andere Rechtsform vor dem Verkauf kann steuerliche Vorteile bieten. Beispielsweise kann die Einbringung eines Einzelunternehmens in eine GmbH mit anschließendem Verkauf der GmbH-Anteile unter bestimmten Umständen steuerlich vorteilhaft sein.

Rechtliche Besonderheiten in der Logistikbranche

Beim Verkauf eines Logistikunternehmens sind branchenspezifische rechtliche Aspekte zu beachten:

Die Übertragbarkeit von Lizenzen und Genehmigungen (EU-Lizenz, ADR-Zulassungen etc.) muss geprüft werden. Einige Lizenzen sind personengebunden und nicht ohne Weiteres übertragbar.

Arbeitsrechtliche Aspekte wie Betriebsübergang nach § 613a BGB und die Übernahme von Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen haben in der personalintensiven Logistikbranche besondere Bedeutung.

Die Vertragsgestaltung mit Kunden und Subunternehmern hinsichtlich Übertragbarkeit, Kündigungsrechten und Zustimmungserfordernissen sollte frühzeitig geprüft werden.

Internationale Aspekte

Bei grenzüberschreitenden Transaktionen, die in der international vernetzten Logistikbranche häufig vorkommen, sind zusätzliche Aspekte zu beachten:

Die Prüfung von Doppelbesteuerungsabkommen und die steuerliche Behandlung ausländischer Investoren können erhebliche Auswirkungen auf die steuerliche Gesamtbelastung haben.

Die Nutzung von Holdingstrukturen im Ausland kann unter bestimmten Umständen steuerliche Vorteile bieten, erfordert aber eine sorgfältige Planung unter Beachtung aktueller steuerrechtlicher Entwicklungen.

Die Berücksichtigung unterschiedlicher rechtlicher Rahmenbedingungen und Gepflogenheiten bei internationalen Verkäufen erfordert spezialisierte Beratung mit entsprechender Expertise.

Die Rolle des Verkäufers nach der Übergabe

Die Gestaltung der Übergangsphase nach dem Verkauf ist für den langfristigen Erfolg der Transaktion entscheidend:

Übergangsmanagement und Wissenstransfer

Ein strukturierter Wissenstransfer sichert den langfristigen Erfolg des Unternehmens:

Die systematische Übergabe von persönlichen Kundenbeziehungen ist besonders in der Logistikbranche wichtig, da viele Geschäftsbeziehungen stark personengebunden sind. Gemeinsame Besuche bei Schlüsselkunden oder -lieferanten fördern das Vertrauen in die neue Führung.

Die Dokumentation von implizitem Wissen, operativen Besonderheiten und Erfahrungswerten erleichtert dem Käufer den Einstieg und reduziert Abhängigkeiten.

Ein klar strukturierter Übergabeplan mit definierten Meilensteinen und Verantwortlichkeiten sorgt für einen geordneten Übergang und minimiert Risiken.

Vertragliche Vereinbarungen zur Nachverkaufsphase

Die vertragliche Gestaltung der Nachverkaufsphase sollte sorgfältig durchdacht sein:

Beratungsverträge oder Übergangsmandate für den Verkäufer können den Wissenstransfer fördern und gleichzeitig eine schrittweise persönliche Ablösung ermöglichen.

Earn-Out-Regelungen verknüpfen einen Teil des Kaufpreises mit der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens. Sie können die Interessen von Käufer und Verkäufer während der Übergangsphase harmonisieren und dem Verkäufer zusätzliche Erlöspotenziale eröffnen.

Wettbewerbsverbote und Kundenschutzklauseln sind in der Logistikbranche besonders relevant und sollten fair und ausgewogen gestaltet werden, um spätere Konflikte zu vermeiden.

Emotionale Aspekte der Übergabe

Die emotionale Vorbereitung des Verkäufers auf die Übergabe wird oft unterschätzt, ist aber entscheidend für einen gelungenen Übergang:

Die Identitätsfindung nach der Übergabe ist eine persönliche Herausforderung, auf die sich Unternehmer frühzeitig vorbereiten sollten. Die Entwicklung neuer Perspektiven und Interessen kann den Übergang erleichtern.

Der Umgang mit Widerständen im Team erfordert Einfühlungsvermögen und klare Kommunikation. Mitarbeiter in der Logistikbranche reagieren oft sensibel auf Veränderungen, besonders wenn sie einen langjährigen Inhaber betreffen.

Das Konfliktmanagement zwischen Alt und Neu während der Übergangsphase erfordert klare Absprachen und gegenseitigen Respekt. Definierte Verantwortungsbereiche und Entscheidungskompetenzen helfen, Spannungen zu vermeiden.

Fazit: Der Weg zum erfolgreichen Unternehmensverkauf

Der Verkauf eines Logistikunternehmens ist ein komplexes, aber bei guter Planung und professioneller Umsetzung lohnendes Vorhaben. Der aktuelle Markt bietet mit seiner Konsolidierungsdynamik und dem Interesse strategischer Käufer und Finanzinvestoren gute Chancen, einen angemessenen Preis zu erzielen. Besonders Unternehmen mit klarer Positionierung, stabilen Kundenbeziehungen und zukunftsfähigen Geschäftsmodellen können attraktive Bewertungen erzielen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der frühzeitigen und sorgfältigen Vorbereitung. Eine systematische Optimierung der Werttreiber, transparente Finanzen und ein professionell geführter Verkaufsprozess maximieren die Erfolgsaussichten und den erzielbaren Verkaufspreis. Die Unterstützung durch erfahrene Berater mit Branchenkenntnis ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Für viele Unternehmer in der Logistikbranche stellt der Verkauf den krönenden Abschluss ihrer unternehmerischen Tätigkeit dar. Mit der richtigen Herangehensweise kann der Verkauf nicht nur finanziell erfolgreich sein, sondern auch die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter sichern – ein wichtiges persönliches Anliegen vieler Verkäufer nach jahrzehntelangem Engagement für ihr Unternehmen.

Bei Fragen zur Vorbereitung und Durchführung Ihres Unternehmensverkaufs oder zur Unternehmensbewertung in der Logistikbranche stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch zu Ihrem Vorhaben.

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