Firma verkaufen - Leitfaden zum erfolgreichen Unternehmensverkauf

Ihr Weg zum erfolgreichen Unternehmensverkauf

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Ihr Weg zum erfolgreichen Unternehmensverkauf

Die Gründe für den Verkaufswunsch können vielfältig sein – von der Unternehmensnachfolge bis hin zum Exit eines Startups. In jedem Fall ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend. Hier sind einige wichtige Fragen, die Sie sich als Verkäufer stellen sollten:

Die 3 wichtigsten Fragen vorab

1. Warum verkaufe ich? Bin ich emotional bereit dafür?

Als Unternehmer ist Ihre Firma ein wesentlicher Teil Ihres Lebens. Sie haben unzählige Stunden investiert, Höhen und Tiefen durchlebt und eine enge emotionale Bindung aufgebaut. Der Gedanke, dieses Lebenswerk loszulassen, kann durchaus schmerzhaft sein. Es ist wichtig, sich ehrlich zu fragen, ob man innerlich bereit für diesen Schritt ist. Machen Sie sich bewusst, was der Verkauf für Sie persönlich bedeutet. Vielleicht gewinnen Sie neue Freiheiten und können sich anderen Projekten widmen. Vielleicht fällt es Ihnen aber auch schwer, die Kontrolle abzugeben und sich von lieb gewonnenen Mitarbeitern und Kunden zu verabschieden. Nehmen Sie sich die Zeit, diese Gefühle zu reflektieren und zu verarbeiten. Sprechen Sie mit Vertrauten darüber und entwickeln Sie eine Vision für Ihr Leben nach dem Verkauf. Je klarer Sie für sich selbst sind, desto überzeugender können Sie den Prozess gestalten. Lesen Sie mehr dazu in unserem Blogpost "Die emotionale Seite des Unternehmensverkaufs".

2. Habe ich alle Unterlagen zusammen?

Ein erfolgreicher Unternehmensverkauf erfordert eine solide Datenbasis. Potenzielle Käufer wollen sich ein detailliertes Bild von der finanziellen Situation, den rechtlichen Rahmenbedingungen und der operativen Leistungsfähigkeit machen. Zu den wichtigsten Dokumenten gehören:

  • Jahresabschlüsse der letzten 3-5 Jahre
  • Aktuelle BWA und Summen- und Saldenlisten
  • Aufstellung der Debitoren und Kreditoren
  • Gesellschaftsvertrag und Handelsregisterauszug
  • Miet-, Leasing- und Versicherungsverträge
  • Auflistung der immateriellen Vermögenswerte (Patente, Marken, Lizenzen)
  • Organigramm und Personalübersicht

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Aufbereitung dieser Unterlagen. Eine lückenlose und geordnete Dokumentation signalisiert Professionalität und erleichtert die Due Diligence. Machen Sie sich zudem mit den wichtigsten Kennzahlen vertraut: Umsatzentwicklung, Margen, Kapitalrentabilität, Cash Flow. Käufer werden hier ins Detail gehen. Wenn Sie souverän Auskunft geben können, schafft das Vertrauen und stärkt Ihre Verhandlungsposition. Mehr Tipps finden Sie in unserem Artikel "Checkliste Unterlagensammlung für den Unternehmensverkauf".

3. Bin ich gut genug informiert?

Ein Unternehmensverkauf ist eine komplexe Transaktion mit weitreichenden Folgen. Neben betriebswirtschaftlichen und finanziellen Aspekten sind auch steuerliche, rechtliche und regulatorische Fragen zu klären. Als Verkäufer sollten Sie die wesentlichen Zusammenhänge kennen und verstehen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Bewertungsmethoden und Kaufpreisgestaltung
  • Steuerliche Auswirkungen verschiedener Verkaufsmodelle
  • Vertragsgestaltung und Garantiehaftung
  • Informations- und Mitbestimmungsrechte (z.B. Betriebsrat)
  • Meldepflichten bei Fusionskontrollverfahren
  • Insiderrechtliche Beschränkungen bei börsennotierten Unternehmen

Je besser Sie die "Spielregeln" kennen, desto souveräner können Sie agieren. Scheuen Sie sich nicht, Wissenslücken zu schließen und Rat einzuholen. Der Austausch mit anderen Unternehmern, die bereits verkauft haben, kann sehr wertvoll sein. Für komplexere Fragestellungen empfiehlt sich die Einbindung externer Experten. Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Anwälte begleiten Sie durch den Prozess. Sie können helfen, Fallstricke zu vermeiden, Verhandlungen zu führen und den Verkauf zu optimieren. Das Investment in professionelle Beratung macht sich in der Regel bezahlt. Vor allem bei größeren Unternehmen und komplexen Strukturen sollte man nicht auf Expertise verzichten. Hier finden Sie einen passenden Berater für Ihren Unternehmensverkauf.

Der Weg zum erfolgreichen Unternehmensverkauf führt über folgende Schritte:

1. Unternehmensanalyse und Vorbereitung

Am Anfang steht eine gründliche Analyse des eigenen Unternehmens. Ziel ist es, ein klares Bild der Stärken und Schwächen zu gewinnen und den Wert realistisch einzuschätzen. Dazu gehört zunächst die Aufbereitung der finanziellen Kennzahlen. Umsatz, Gewinn, Margen, Kapitalstruktur und Cash Flow sind wichtige Indikatoren für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Auch Trends und Prognosen spielen eine Rolle - Käufer interessieren sich für das zukünftige Potenzial. Neben den "harten Faktoren" geht es aber auch darum, die immateriellen Werte des Unternehmens herauszustellen. Marktposition, Kundenbasis, Expertise der Mitarbeiter, Innovationskraft - all das fließt in die Bewertung ein. Eine professionelle Unternehmensbewertung durch externe Experten schafft hier Klarheit und Objektivität. Sie hilft, einen realistischen Preiskorridor zu ermitteln und die Verhandlungsstrategie festzulegen. Parallel gilt es, die Verkaufsunterlagen vorzubereiten. Dazu gehören neben den Finanzdaten auch eine Unternehmenspräsentation, Organigramme, Verträge und Nachweise. Je strukturierter und vollständiger die Dokumentation, desto glaubwürdiger und professioneller wirkt der Verkäufer.

2. Zielgruppe definieren und Käufer ansprechen

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die passgenaue Ansprache potenzieller Käufer. Dazu muss man zunächst die Zielgruppe genau definieren. Handelt es sich um einen Strategischen Investor aus der Branche, der Synergien heben will? Oder ist ein Finanzinvestor mit Renditefokus der bessere Partner? Auch Unternehmer aus dem eigenen Netzwerk, Mitarbeiter oder die Familie können in Frage kommen. Je nach Zielgruppe ergeben sich unterschiedliche Ansätze für die Käuferansprache. Während bei börsennotierten Unternehmen formelle Prozesse wie eine Auktion üblich sind, laufen Verkäufe im Mittelstand oft diskreter ab. Spezialisierte M&A-Berater und Investmentbanken können helfen, passende Käufer zu identifizieren und anzusprechen. Sie haben Zugriff auf Netzwerke und Datenbanken und wissen, wie man Vertraulichkeit wahrt und Interessenten qualifiziert. Auch eigene Branchenkontakte und Empfehlungen können wertvolle Türöffner sein. Unternehmerkonferenzen, Messen oder Fachverbände bieten Gelegenheiten für diskrete Sondierungsgespräche. Immer wichtiger werden zudem digitale Kanäle. Über spezialisierte Online-Plattformen wie unsere können Verkäufer anonym inserieren und mit Käufern in Kontakt treten. Das spart Zeit und Ressourcen bei der Suche.

3. Experten ins Boot holen

Wie bereits erwähnt, ist es ratsam, sich professionelle Unterstützung für den Unternehmensverkauf zu holen. Die Komplexität der Themen und der hohe Wert, um den es geht, machen das in den meisten Fällen unverzichtbar. M&A-Berater und Corporate Finance-Spezialisten begleiten den gesamten Prozess. Sie erstellen Verkaufsunterlagen, sprechen Käufer an, führen Verhandlungen und koordinieren die Due Diligence. Dabei helfen sie, den Verkaufspreis zu optimieren und die Interessen des Verkäufers zu wahren. Auch die Einbindung von Wirtschaftsprüfern ist sinnvoll. Sie bringen Erfahrung bei der Unternehmensbewertung mit und können die finanziellen Daten "testieren". Das schafft Vertrauen bei Investoren und Banken. Steuerberater wiederum prüfen die steuerlichen Auswirkungen des Verkaufs. Sie entwickeln Modelle zur Optimierung und zeigen Gestaltungsmöglichkeiten auf. Auch die Koordination mit den Steuerbehörden gehört zu ihren Aufgaben. Schließlich sind Anwälte gefragt, wenn es um die vertragliche Gestaltung geht. Sie verfassen und prüfen Verträge, verhandeln Garantien und Haftungsfragen. Auch bei der Klärung gesellschaftsrechtlicher und regulatorischer Themen sind sie unverzichtbar. Je nach Größe und Komplexität der Transaktion kann es sinnvoll sein, ein interdisziplinäres Expertenteam zu bilden. Wichtig ist, dass die Fachleute eng zusammenarbeiten und "an einem Strang ziehen". Der Verkäufer sollte die Koordination übernehmen oder an einen erfahrenen Projektmanager delegieren.

4. Überzeugendes Verkaufsdossier erstellen

Eine professionelle und ansprechende Aufbereitung der Verkaufsunterlagen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Schließlich geht es darum, das Interesse und Vertrauen potenzieller Käufer zu gewinnen. Im Mittelpunkt steht dabei das Verkaufsmemorandum oder "Information Memorandum" (IM). Dieses Dokument gibt einen umfassenden Überblick über das Unternehmen und dient als Grundlage für die Kaufpreisfindung. Ein gutes IM ist weit mehr als eine Ansammlung von Zahlen und Fakten. Es erzählt die "Equity Story" - die Geschichte des Unternehmens, seine Stärken, seine Marktposition und sein Zukunftspotenzial. Es vermittelt die Vision und Strategie und zeigt auf, welche Werte und Synergien ein Käufer erschließen kann. Daten und Informationen sollten dabei stets sorgfältig strukturiert und ansprechend visualisiert werden. Grafiken, Charts und Tabellen erleichtern das Verständnis und lenken den Blick auf das Wesentliche. Auch der Aufbau des IM folgt einer klaren Dramaturgie: Nach einer Executive Summary folgen Kapitel zu Markt und Wettbewerb, Produkten und Dienstleistungen, Finanzen, Organisation und Mitarbeitern. Ein Ausblick auf Chancen und Potenziale rundet das Dokument ab. Bei der Erstellung des IM hat es sich bewährt, mit erfahrenen Beratern zusammenzuarbeiten. Sie kennen die Standards und Best Practices und wissen, worauf Käufer und Investoren achten. Auch bei der Gestaltung kann professionelle Unterstützung von Grafikern oder Agenturen sinnvoll sein. Neben dem IM sind meist weitere Unterlagen erforderlich, etwa ein Teaser oder eine anonymisierte Kurzpräsentation für die erste Kontaktaufnahme. Auch Verträge, Gesellschafterunterlagen und Nachweise gehören zum Datenraum, den potenzielle Käufer im Laufe des Prozesses einsehen.

5. Online-Präsenz aufbauen

Im Zeitalter der Digitalisierung führt kein Weg daran vorbei, sich auch online professionell zu präsentieren. Für den Unternehmensverkauf gibt es mittlerweile spezialisierte Plattformen, die Verkäufer und Käufer zusammenbringen. Diese Plattformen bieten die Möglichkeit, anonym und diskret ein Verkaufsangebot zu platzieren. Verkäufer können ein Profil anlegen, ihr Unternehmen vorstellen und Dokumente hochladen. Interessierte Käufer können dann Kontakt aufnehmen und weitere Informationen anfordern. Der Vorteil: Anders als bei öffentlichen Ausschreibungen oder Auktionen bleibt die Identität des Verkäufers zunächst gewahrt. Erst nach einer Vertraulichkeitsvereinbarung werden Details offengelegt. So lassen sich Wettbewerber oder Mitarbeiter im Unklaren lassen und Unruhe vermeiden. Auch der Zugang zu einem breiten Markt an potenziellen Käufern ist ein Plus. Die Plattformen werden von Investoren, Unternehmen und Vermittlern aktiv genutzt und durchsucht. Mit einer prägnanten Darstellung und den richtigen Suchbegriffen steigen die Chancen auf Treffer. Unser Unternehmens-Marktplatz bietet genau diese Möglichkeiten. Mit wenigen Klicks können Sie ein aussagekräftiges Inserat erstellen und von einer großen Reichweite profitieren. Interessenten können direkt über die Plattform Kontakt aufnehmen und ihr Interesse bekunden. Dabei haben Sie stets die Kontrolle darüber, wem Sie weitere Informationen zugänglich machen.

Beim Erstellen des Inserats sollten Sie auf Vollständigkeit und Professionalität achten. Ein aussagekräftiger Titel, eine prägnante Beschreibung des Unternehmens und der Motivation für den Verkauf sind ebenso wichtig wie Eckdaten zu Branche, Größe und Finanzen. Auch auf die Auswahl ansprechender Bilder sollte man Wert legen - sie schaffen einen sympathischen ersten Eindruck.

Gleichzeitig gilt es, die Menge der Informationen sorgfältig abzuwägen. Zu viele Details schrecken Interessenten unter Umständen ab oder gefährden die Vertraulichkeit. Zu wenige Angaben erschweren hingegen eine Einordnung und Bewertung. Eine schrittweise Freigabe von Dokumenten und Daten im Laufe des Prozesses hat sich hier bewährt.

Neben der eigentlichen Anzeige können auch ergänzende Online-Kanäle sinnvoll sein. Eine professionelle Website vermittelt Seriosität und Kompetenz. Auch Social-Media-Profile und digitale Netzwerke bieten Möglichkeiten, das Unternehmen zu präsentieren und mit potenziellen Käufern in Kontakt zu treten.

6. Professionell verhandeln und abschließen

Ist das Interesse geweckt und haben sich erste Kandidaten herauskristallisiert, geht es in die entscheidende Phase: die Verhandlungen. Hier zeigt sich, wie gut die Vorbereitung war und ob die Chemie zwischen Verkäufer und Käufer stimmt.

Ein professionelles Verhandlungsmanagement ist das A und O. Dazu gehört zunächst eine klare Strategie und Zielsetzung. Was sind die Mindestanforderungen, wo sind Zugeständnisse möglich? Welche Alternativen gibt es? Je besser man seine eigene Position kennt, desto souveräner kann man agieren.

Auch die Wahl des richtigen Verhandlungsführers will wohlüberlegt sein. In der Regel empfiehlt es sich, einen erfahrenen M&A-Berater oder Anwalt an seiner Seite zu haben. Sie kennen die taktischen Spielregeln, bleiben sachlich und lassen sich nicht so leicht unter Druck setzen.

Der Ablauf der Verhandlungen folgt meist einem ähnlichen Muster: Nach einer Interessensbekundung und Vertraulichkeitsvereinbarung (NDA) erhält der Kaufinteressent Zugang zu weiteren Informationen und kann eine Erstbewertung vornehmen. Es folgen Managementpräsentationen und eine detaillierte Unternehmensprüfung (Due Diligence). Auf dieser Basis wird dann ein konkretes Angebot (Term Sheet) formuliert und verhandelt.

Wichtige Themen in dieser Phase sind neben dem Kaufpreis auch die Zahlungsmodalitäten, Garantien und Gewährleistungen, Wettbewerbsklauseln, Mitarbeiterthemen und die zukünftige Rolle des Verkäufers. Auch steuerliche und rechtliche Aspekte wie die Gestaltung des Kaufvertrags und die Einholung behördlicher Genehmigungen müssen geklärt werden.

Je nach Komplexität der Transaktion kann dieser Prozess mehrere Monate in Anspruch nehmen. Umso wichtiger sind eine straffe Organisation, klare Verantwortlichkeiten und eine professionelle Kommunikation zwischen den Parteien. Auch auf die Vertraulichkeit nach außen ist zu achten - Gerüchte oder Indiskretionen können den Erfolg gefährden.

Sind alle Fragen geklärt und die Verträge unterschriftsreif, steht dem Closing nichts mehr im Wege. Mit der Unterzeichnung der Dokumente und dem Übergang von Gesellschaftsanteilen oder Vermögenswerten ist der Verkauf besiegelt. Nun gilt es, die Übergabe und Integration sorgfältig zu planen und zu begleiten - aber das ist bereits ein neues Kapitel.


Wie berechnet man den Unternehmenswert?

Die Frage nach dem Wert des eigenen Unternehmens ist für jeden Verkäufer von zentraler Bedeutung. Schließlich hängt davon ab, welcher Preis realistisch und durchsetzbar ist. Doch so einfach die Frage scheint, so komplex kann die Antwort sein.

Es gibt eine Vielzahl von Methoden und Ansätzen zur Unternehmensbewertung, die je nach Branche, Größe und Zielsetzung zum Einsatz kommen. Die gängigsten sind:

1. Ertragswertmethode

Die Ertragswertmethode ist die klassische Herangehensweise bei der Bewertung von Unternehmen. Dabei wird der Wert aus den zukünftig erwarteten Erträgen abgeleitet, die mit einem Kapitalisierungszinssatz auf den heutigen Zeitpunkt diskontiert werden.

Grundlage sind die Planungen und Prognosen des Managements für die nächsten Jahre. Aus den erwarteten Umsätzen und Kosten wird der voraussichtliche Free Cashflow ermittelt - also der Überschuss, der für Zinsen, Tilgung und Ausschüttungen zur Verfügung steht.

Der Kapitalisierungszinssatz wiederum spiegelt die Renditeerwartungen der Investoren und das Risiko des Geschäftsmodells wider. Je höher das Risiko, desto höher der Zins und desto geringer der Unternehmenswert.

Die Ertragswertmethode eignet sich vor allem für etablierte Unternehmen mit einer gewissen Planungssicherheit. Sie erfordert allerdings fundierte Annahmen und Prognosen, die stets mit Unsicherheiten behaftet sind.

2. Multiplikatorverfahren

Eine weitere verbreitete Methode ist das Multiplikatorverfahren. Dabei wird der Wert des Unternehmens aus Kennzahlen wie dem EBIT, EBITDA oder Umsatz abgeleitet, die mit einem branchenüblichen Faktor multipliziert werden.

Die Multiplikatoren basieren in der Regel auf Marktbeobachtungen und Vergleichstransaktionen. So haben sich in manchen Branchen Daumenregeln wie "10x EBITDA" etabliert - das Unternehmen wäre demnach das Zehnfache des operativen Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wert.

Der Vorteil des Multiplikatorverfahrens liegt in seiner Einfachheit und Marktorientierung. Es lässt sich schnell anwenden und gibt einen groben Richtwert. Allerdings sind die Multiplikatoren stark von Branchentrends und der allgemeinen Marktlage abhängig und nicht immer aussagekräftig.

3. Substanzwertverfahren

Einen anderen Ansatz verfolgt das Substanzwertverfahren. Hier wird der Wert des Unternehmens aus seinen Vermögensgegenständen wie Immobilien, Maschinen, Vorräten und immateriellen Werten abgeleitet und den Schulden gegenübergestellt.

Das Ergebnis ist der "innere Wert" oder "Substanzwert" des Unternehmens. Er gibt an, was bei einer Zerschlagung und Verwertung der Einzelteile herauskommen würde.

Das Substanzwertverfahren kommt vor allem bei kapitalintensiven Unternehmen und in Krisensituationen zum Einsatz. Es bildet die Untergrenze des Unternehmenswerts und ist bei wachstumsstarken Dienstleistern oder Technologiefirmen weniger relevant.

4. Mischverfahren und individuelle Faktoren

In der Praxis sind oft Mischformen und kombinierte Ansätze zu beobachten. So kann der Ertragswert beispielsweise um nicht betriebsnotwendige Vermögensgegenstände oder immaterielle Werte wie Marken und Patente ergänzt werden.

Auch strategische Aspekte und Synergien spielen eine Rolle. Für einen Wettbewerber oder Zulieferer kann ein Unternehmen aufgrund von Marktposition oder Know-how deutlich wertvoller sein als für einen branchenfremden Finanzinvestor.

Letztlich hängt der "wahre Wert" eines Unternehmens auch von Angebot und Nachfrage ab. In einem umkämpften Bieterwettbewerb lassen sich unter Umständen deutlich höhere Preise erzielen als bei einer überschaubaren Käufergruppe.

Welche Methode und welcher Wertansatz im Einzelfall angemessen sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine professionelle und marktorientierte Unternehmensbewertung durch erfahrene Berater ist daher unverzichtbar. Details erfahren Sie in unserem Blogpost "Unternehmensbewertung: Wie berechnet man den Unternehmenswert?.

Was muss ich an Steuern zahlen?

Eine der wichtigsten Fragen bei jedem Unternehmensverkauf ist die nach den steuerlichen Konsequenzen. Schließlich kann die Steuerlast den Nettoerlös erheblich schmälern - und damit auch die Freude über den erfolgreichen Deal.

Die gute Nachricht vorweg: Mit der richtigen Struktur und Gestaltung lässt sich die Steuerlast in vielen Fällen optimieren. Allerdings gibt es keine Patentrezepte, sondern es kommt auf den Einzelfall an.

Zu den wichtigsten Stellschrauben gehören:

1. Veräußerung von Anteilen oder Wirtschaftsgütern

Grundsätzlich macht es einen Unterschied, ob die Anteile an einer Kapitalgesellschaft (Share Deal) oder einzelne Wirtschaftsgüter und Vermögenswerte (Asset Deal) verkauft werden.

Bei einem Share Deal fällt auf den Veräußerungsgewinn die Abgeltungsteuer von 25% plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer an. Unter bestimmten Voraussetzungen - etwa bei einer Mindestbeteiligung von 1% - können auch 40% des Veräußerungsgewinns steuerfrei bleiben.

Bei einem Asset Deal hingegen muss der Gewinn auf Ebene der Gesellschaft versteuert werden - je nach Rechtsform mit Körperschaft- und Gewerbesteuer oder mit der persönlichen Einkommensteuer. Zusätzlich fällt Umsatzsteuer an, wenn keine Befreiung als Geschäftsveräußerung im Ganzen greift.

2. Rechtsform und Beteiligungsstruktur

Auch die Rechtsform und Beteiligungsstruktur haben Einfluss auf die Besteuerung. Bei Personengesellschaften wie einer GbR, OHG oder KG fließen die Gewinne direkt den Gesellschaftern zu und unterliegen der Einkommensteuer. Bei Kapitalgesellschaften wie einer GmbH oder AG findet hingegen eine zweistufige Besteuerung mit Körperschaftsteuer und Abgeltungsteuer statt.

Unter Umständen kann es sich lohnen, die Struktur vor einem Verkauf noch anzupassen - etwa durch eine Umwandlung oder Ausgliederung auf eine Holding. Auch die Übertragung von Anteilen auf Kinder oder Enkel kann steuerlich vorteilhaft sein.

3. Freibeträge und Ermäßigungen

Das Steuerrecht sieht eine Reihe von Freibeträgen und Ermäßigungen vor, die auch beim Unternehmensverkauf greifen können. So gilt beispielsweise für Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf einer Beteiligung ein Freibetrag von 9.060 Euro pro Jahr.

Besonders interessant ist der ermäßigte Steuersatz für außerordentliche Einkünfte nach § 34 EStG. Er kommt zur Anwendung, wenn der Veräußerer das 55. Lebensjahr vollendet hat oder dauernd berufsunfähig ist und seine Tätigkeit einstellt. Der Steuersatz beträgt dann 56% des durchschnittlichen Steuersatzes, mindestens aber 14%.

Auch für Betriebsaufgaben und -veräußerungen im Zuge einer Erbschaft oder Schenkung gibt es Vergünstigungen. So kann der Freibetrag für Betriebsvermögen bis zu 150.000 Euro betragen und der Steuersatz auf 65% des durchschnittlichen Steuersatzes gesenkt werden.

4. Verlustverrechnung und Rückstellungen

Nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit, Verluste aus früheren Jahren oder anderen Einkunftsarten mit dem Veräußerungsgewinn zu verrechnen. Das kann die Steuerlast erheblich mindern.

Auch Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten oder drohende Verluste können den Gewinn schmälern. Das gilt etwa für Garantieverpflichtungen, Prozessrisiken oder Umweltlasten.

Wichtig ist, dass die Rückstellungen in der Bilanz und im Kaufvertrag sauber dokumentiert und mit dem Käufer abgestimmt sind. Sonst drohen spätere Streitigkeiten und Nachzahlungen.

5. Gestaltung des Kaufvertrags

Schließlich bietet auch die Gestaltung des Kaufvertrags Möglichkeiten zur Steueroptimierung. So lässt sich der Kaufpreis beispielsweise in Raten oder als Earn-out über mehrere Jahre strecken und damit die Progression mindern.

Auch die Aufteilung des Kaufpreises auf verschiedene Vermögensgegenstände wie Grund und Boden, Gebäude, Maschinen oder immaterielle Werte kann steuerlich sinnvoll sein. Je nach Abschreibungsdauer und Steuersatz lassen sich so Vorteile für Käufer und Verkäufer erzielen.

Nicht zuletzt sind auch die Kosten der Transaktion selbst zu berücksichtigen. Dazu gehören etwa die Honorare für Berater, Gutachter und Notare sowie die Kosten für die Due Diligence und den Datenraum. Sie können als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abgezogen werden und den steuerpflichtigen Gewinn mindern.

Wie man sieht, gibt es eine Vielzahl von Faktoren und Gestaltungsmöglichkeiten, die bei der steuerlichen Strukturierung eines Unternehmensverkaufs zu beachten sind. Eine frühzeitige Planung und Abstimmung mit Experten ist daher unerlässlich. Steuerberater und Anwälte können die individuell optimale Lösung entwickeln und die Verträge entsprechend gestalten. Dabei gilt es, die Interessen von Käufer und Verkäufer gleichermaßen zu berücksichtigen und einen fairen Ausgleich zu finden.

Einen ersten Überblick über die steuerlichen Aspekte gibt unser Artikel "Unternehmensverkauf - Welche Steuern anfallen?". Für eine individuelle Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Wie lange dauert der Verkaufsprozess?

Eine Frage, die viele Verkäufer umtreibt, ist die nach der Dauer des Verkaufsprozesses. Schließlich möchte man die Unsicherheit so schnell wie möglich hinter sich lassen und sich auf das neue Kapitel konzentrieren.

Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Je nach Größe, Komplexität und Marktsituation kann ein Unternehmensverkauf wenige Monate oder mehrere Jahre dauern. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die meisten Transaktionen einem ähnlichen Zeitplan folgen.

Hier eine grobe Übersicht über die typischen Phasen und ihre Dauer:

1. Vorbereitung und Analyse (1-3 Monate)

Am Anfang steht die gründliche Vorbereitung. Dazu gehört die Aufbereitung der finanziellen und rechtlichen Unterlagen, die Erstellung eines Verkaufsmemorandums (IM) und die Klärung strategischer Fragen.

Auch die Auswahl der Berater und die Abstimmung der Verkaufsstrategie fallen in diese Phase. Je gründlicher die Vorarbeit, desto reibungsloser laufen die späteren Schritte.

2. Vermarktung und Käufersuche (3-6 Monate)

Sobald die Unterlagen erstellt und freigegeben sind, beginnt die aktive Vermarktung. Dazu gehört die Erstellung eines anonymisierten Kurzprofils (Teaser), das an potenzielle Interessenten verschickt wird.

Parallel dazu wird der Markt systematisch nach Kaufkandidaten durchsucht und eine Long List erstellt. Je nach Strategie kann dies durch Anzeigen, direkte Ansprache, Auktionsverfahren oder die Einschaltung von Vermittlern erfolgen.

Ziel ist es, eine überschaubare Zahl von qualifizierten und solventen Interessenten zu gewinnen, die zur Vertraulichkeit verpflichtet werden und Zugang zu weiteren Informationen erhalten.

3. Verhandlungen und Due Diligence (2-4 Monate)

Haben sich erste Interessenten herauskristallisiert, geht es in die Verhandlungsphase. Dazu gehören die Managementpräsentationen, die Beantwortung von Fragen und vor allem die Due Diligence.

In dieser Phase prüfen die Kaufkandidaten das Unternehmen auf Herz und Nieren. Sie analysieren die Finanzen, die Verträge, die Kunden und Mitarbeiter und bewerten die Chancen und Risiken.

Gleichzeitig werden die kommerziellen Eckpunkte verhandelt - von Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten über Garantien und Wettbewerbsklauseln bis hin zu Mitarbeiterthemen und der zukünftigen Rolle des Verkäufers.

Je nach Komplexität und Konfliktpotenzial kann diese Phase länger dauern und mehrere Runden erfordern. Auch die Einholung kartellrechtlicher Genehmigungen oder die Beteiligung der Arbeitnehmervertreter können den Prozess verzögern.

4. Signing und Closing (1-2 Monate)

Sind die Verhandlungen abgeschlossen und alle offenen Punkte geklärt, steht der Unterzeichnung des Kaufvertrages (Signing) nichts mehr im Wege. Damit ist der Verkauf besiegelt und die Übergangsphase beginnt.

In den folgenden Wochen gilt es, die Übergabe und Integration vorzubereiten und die letzten Formalitäten zu erledigen. Dazu gehören etwa die Freigabe durch Kartellbehörden, die Übertragung von Verträgen und Lizenzen und die Information von Kunden und Mitarbeitern.

Mit dem rechtlichen und wirtschaftlichen Übergang (Closing) ist der Verkaufsprozess abgeschlossen. Nun beginnt die spannende Phase der Unternehmensnachfolge und Neuausrichtung.

Wie man sieht, ist ein professioneller Unternehmensverkauf kein Sprint, sondern ein Marathonlauf. Umso wichtiger ist eine sorgfältige Vorbereitung, eine klare Strategie und ein erfahrenes Beraterteam an der Seite.

Unser Service unterstützt Sie dabei, den Verkaufsprozess zu beschleunigen und erfolgreich abzuschließen. Wir identifizieren passende Kaufkandidaten, koordinieren die Verhandlungen und sorgen für eine reibungslose Abwicklung.


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