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Wie erkenne ich unseriöse Verkaufs­inter­essen­ten?

12 min Lesezeit

Der Verkauf eines Unternehmens ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung und die Auswahl des richtigen Käufers erfordert. Unseriöse Kaufinteressenten können diesen Prozess erheblich stören und im schlimmsten Fall zu finanziellen Verlusten, Zeitverschwendung und Imageschäden führen. Dieser Ratgeberartikel hilft Ihnen, unseriöse Kaufinteressenten zu erkennen und zu vermeiden.

Wie erkenne ich unseriöse Verkaufsinteressenten?

Was sind un­seriöse Kauf­in­ter­essen­ten?

Unseriöse Kaufinteressenten sind Personen oder Unternehmen, die vorgeben, an einem Unternehmenskauf interessiert zu sein, aber in Wirklichkeit andere Ziele verfolgen. Diese Ziele können beispielsweise sein:

  • Datenbeschaffung: Sie möchten vertrauliche Informationen über Ihr Unternehmen erhalten, um diese für eigene Zwecke zu nutzen oder an Wettbewerber zu verkaufen.
  • Zeitverschwendung: Sie haben kein echtes Interesse am Kauf, sondern wollen lediglich Zeit schinden oder den Verkaufsprozess sabotieren.
  • Betrug: Sie versuchen, durch Täuschung oder falsche Versprechungen finanzielle Vorteile zu erlangen.

Beispiele für unseriöses Verhalten sind unrealistische Angebote, unklare Finanzierungsquellen, mangelndes Interesse an Due Diligence, übermäßige Geheimhaltungsanforderungen oder aggressives Verhandlungsverhalten. Zudem gibt es Betrüger, die sich als Kaufinteressenten ausgeben, um an sensible Daten oder Geld zu gelangen. Eine Masche ist beispielsweise, angebliche Bankgebühren für die Überweisung des Kaufpreises vorzutäuschen und den Verkäufer aufzufordern, diese zu übernehmen.

Warn­signale für un­seriöse Kauf­in­ter­essen­ten

Es gibt verschiedene Warnsignale, die auf unseriöse Kaufinteressenten hindeuten können. Achten Sie besonders auf folgende Punkte:

  • Unrealistische Angebote: Ein Angebot, das deutlich über dem Marktwert liegt, kann ein Zeichen dafür sein, dass der Käufer nicht seriös ist. Möglicherweise möchte er Sie mit einem überhöhten Preis ködern, um später den Preis zu drücken oder andere Zugeständnisse zu erzwingen.

  • Unklare Finanzierungsquellen: Ein Käufer, der keine klaren Angaben zu seiner Finanzierung machen kann oder die Finanzierung von unrealistischen Bedingungen abhängig macht, ist mit Vorsicht zu genießen. Möglicherweise verfügt er nicht über die notwendigen Mittel, um den Kaufpreis zu bezahlen.

  • Mangelndes Interesse an Due Diligence: Ein seriöser Käufer wird ein großes Interesse daran haben, Ihr Unternehmen gründlich zu prüfen (Due Diligence). Zeigt ein Käufer kein Interesse an den relevanten Unterlagen oder stellt er keine Fragen, kann dies ein Hinweis auf mangelnde Seriosität sein.

  • Übermäßige Geheimhaltungsanforderungen: Geheimhaltungsvereinbarungen sind beim Unternehmensverkauf üblich. Verlangt ein Käufer jedoch übermäßige Geheimhaltung, die über den Schutz sensibler Daten hinausgeht, könnte dies ein Versuch sein, Informationen zu Ihrem Nachteil zu nutzen. Beispiele hierfür sind die Forderung nach detaillierten Finanzdaten, bevor eine Absichtserklärung unterzeichnet wurde, oder der Wunsch nach umfangreichen Einblicken in die Kundenbeziehungen und Betriebsabläufe, ohne dass ein konkretes Kaufinteresse besteht.

  • Aggressives Verhandlungsverhalten: Ein seriöser Käufer wird in der Regel ein faires und respektvolles Verhandlungsverhalten an den Tag legen. Aggressives Verhalten, Drohungen oder ständiger Druck können ein Zeichen für unseriöse Absichten sein.

Unseriöse Kaufinteressenten nutzen oft die Unerfahrenheit und den Zeitdruck von Verkäufern aus. Daher ist es wichtig, Angebote und Forderungen sorgfältig zu prüfen und sich im Zweifelsfall professionell beraten zu lassen.

Tipps zur Ver­meidung un­seriöser Kauf­in­ter­essen­ten

Um unseriöse Kaufinteressenten zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps beherzigen:

  • Gründliche Recherche: Recherchieren Sie den potenziellen Käufer sorgfältig. Prüfen Sie seine finanzielle Situation, seine Geschäftsaktivitäten und seinen Ruf.

  • Einholung von Referenzen: Bitten Sie den Käufer um Referenzen und kontaktieren Sie diese. Sprechen Sie mit früheren Geschäftspartnern, um mehr über die Seriosität des Käufers zu erfahren.

  • Klare Kommunikation von Erwartungen: Kommunizieren Sie Ihre Erwartungen an den Verkaufsprozess und den Käufer klar und deutlich. Legen Sie frühzeitig fest, welche Kriterien Ihnen wichtig sind und welche Punkte für Sie nicht verhandelbar sind (Dealbreaker).

  • Zusammenarbeit mit erfahrenen Beratern: Lassen Sie sich von erfahrenen Beratern wie Anwälten, Steuerberatern oder Unternehmensberatern unterstützen. Diese können Ihnen helfen, den Verkaufsprozess professionell zu gestalten und unseriöse Kaufinteressenten zu erkennen.

  • Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl: Wenn Sie ein ungutes Gefühl bei einem Kaufinteressenten haben, sollten Sie vorsichtig sein. Vertrauen Sie Ihrer Intuition und brechen Sie die Verhandlungen gegebenenfalls ab.

Folgen der Zu­sammen­arbeit mit un­seriösen Kauf­in­ter­essen­ten

Die Zusammenarbeit mit unseriösen Kaufinteressenten kann schwerwiegende Folgen haben:

  • Zeitverlust: Verhandlungen mit unseriösen Käufern können viel Zeit in Anspruch nehmen, die Sie für andere wichtige Aufgaben im Unternehmen benötigen. Im schlimmsten Fall scheitern die Verhandlungen nach monatelangen Gesprächen und Sie müssen den Verkaufsprozess von vorne beginnen.

  • Finanzielle Risiken: Unseriöse Käufer können versuchen, den Kaufpreis zu drücken, Zahlungen zu verzögern oder gar nicht zu leisten. Im schlimmsten Fall können Sie auf hohen Kosten sitzen bleiben oder sogar Ihr Unternehmen verlieren.

  • Imageschaden: Gescheiterte Verhandlungen oder ein unvorteilhafter Verkauf können dem Image Ihres Unternehmens schaden. Dies kann sich negativ auf Ihre Kundenbeziehungen, Ihre Mitarbeitermotivation und Ihre zukünftigen Geschäftsaussichten auswirken.

  • Cyberangriffe: Durch vorgegaukeltes Kaufinteresse können Betrüger versuchen, Schadsoftware in Ihre Systeme einzuschleusen. So können sie an sensible Daten gelangen, die zur Erpressung, zum Identitätsdiebstahl oder zur Sabotage Ihres Unternehmens genutzt werden können.

Fazit

Der Verkauf eines Unternehmens ist eine wichtige Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen. Die Auswahl des richtigen Käufers ist entscheidend für den Erfolg des Verkaufsprozesses und die Zukunft Ihres Unternehmens. Indem Sie die Warnsignale für unseriöse Kaufinteressenten kennen und die Tipps in diesem Ratgeberartikel beherzigen, können Sie das Risiko minimieren, an einen unseriösen Käufer zu geraten.

Seien Sie wachsam, prüfen Sie Angebote und Forderungen genau und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Im Zweifelsfall sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um Ihre Interessen zu schützen und einen erfolgreichen Unternehmensverkauf zu gewährleisten. Eine falsche Entscheidung bei der Käuferwahl kann Ihnen nicht nur Zeit und Geld kosten, sondern auch den Ruf und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens gefährden.

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Über den Autor

Christopher Heckel

Christopher Heckel

Co-Founder & CTO

Christopher hat als CTO des Mittelstandsfinanziers Creditshelf die digitale Transformation von Finanzlösungen für den Mittelstand geleitet. Viaductus wurde mit dem Ziel gegründet, mit Technologie für Unternehmensübernahmen und -verkäufe Menschen zu unterstützen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

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