Multiplikatorverfahren
Erfahren Sie mehr über Multiplikatorverfahren. Erfahren Sie, wie diese Finanzierungsmöglichkeit Unternehmen helfen, ihre Geschäftstätigkeit zu finanzieren und zu wachsen.
Multiplikatorverfahren: Unternehmensbewertung leicht gemacht?
Wie viel ist mein Unternehmen wert? Diese Frage stellen sich viele Unternehmer, sei es für einen geplanten Verkauf, eine Finanzierungsrunde oder einfach aus Neugier. Eine Möglichkeit, den Wert schnell und einfach zu schätzen, ist das Multiplikatorverfahren. Aber Vorsicht: So simpel das Prinzip auch klingt, es gibt einige Fallstricke zu beachten.
Das Prinzip des Multiplikatorverfahrens
Die Idee hinter dem Multiplikatorverfahren ist denkbar einfach: Man schaut sich an, zu welchen Preisen vergleichbare Unternehmen verkauft wurden und leitet daraus den Wert des eigenen Unternehmens ab.
Nehmen wir an, in Ihrer Branche wurden in letzter Zeit mehrere Unternehmen zum 8-fachen ihres EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verkauft. Wenn Ihr Unternehmen ein EBITDA von 1 Million Euro erzielt, wäre es nach dieser Logik 8 Millionen Euro wert.
Mathematisch ausgedrückt:
In unserem Beispiel wäre der Multiplikator 8 und die Betriebskennzahl das EBITDA von 1 Million Euro.
Welche Multiplikatoren gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Multiplikatoren, die für die Unternehmensbewertung herangezogen werden können. Hier sind einige der gängigsten:
- EBITDA-Multiple: Unternehmenswert / EBITDA
- EBIT-Multiple: Unternehmenswert / EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern)
- Umsatz-Multiple: Unternehmenswert / Umsatz
- KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis): Aktienkurs / Gewinn pro Aktie
Welcher Multiplikator der richtige ist, hängt von der Branche und den Eigenschaften des Unternehmens ab. In manchen Branchen ist das EBITDA die relevante Größe, in anderen der Umsatz.
Vorteile des Multiplikatorverfahrens
Der große Vorteil des Multiplikatorverfahrens ist seine Einfachheit. Mit ein paar wenigen Informationen lässt sich schnell eine erste Schätzung des Unternehmenswerts erstellen.
Außerdem orientiert sich das Verfahren an realen Marktdaten. Die Multiplikatoren spiegeln wider, was Käufer in der Vergangenheit tatsächlich bereit waren, für vergleichbare Unternehmen zu zahlen.
Nicht zuletzt kann das Multiplikatorverfahren helfen, die Plausibilität anderer Bewertungsmethoden zu überprüfen. Weicht der Wert stark von dem ab, was das Multiplikatorverfahren suggeriert, sollte man die Gründe dafür hinterfragen.
Grenzen und Risiken
So verlockend einfach das Multiplikatorverfahren auch ist, es hat seine Grenzen und Risiken.
Das größte Problem: Es ist gar nicht so einfach, wirklich vergleichbare Unternehmen zu finden. Jedes Unternehmen ist einzigartig in Bezug auf Größe, Wachstum, Risikoprofil und viele andere Faktoren. Ein Multiplikator, der für ein Unternehmen angemessen ist, kann für ein anderes völlig unpassend sein.
Außerdem sind die Multiplikatoren immer rückwärtsgewandt. Sie basieren auf historischen Transaktionen und sagen nichts über die Zukunftsaussichten eines Unternehmens aus.
Und schließlich: Das Multiplikatorverfahren ist anfällig für Manipulationen. Durch geschickte Bilanzierung lassen sich Kennzahlen wie das EBITDA schönen und so der Unternehmenswert in die Höhe treiben.
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